USA-Reise im Wohnmobil: Er-FAHR-ungen

Vier Wochen waren wir mit dem Wohnmobil, oder RV für Recreation Vehicle, wie man in den USA sagt, unterwegs zwischen Pazifik und Atlantik, von Seattle, Washington bis Washington D.C. Über die Stationen der Reise habe ich in zahlreichen Blogposts (hier) berichtet. Hier geht es um Erfahrungen, Eindrücke und Tipps, die mit dem RV und dieser speziellen Form zu reisen zu tun haben.

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Spritzgebäck, mangels Fleischwolf ausgestochen

Spritzgebäck bedeutet Advent, Weihnachten, Familie, Tradition. Spritzgebäck muss niemand besonders speziell oder fein finden, aber es ist wohl wie Kartoffelsalat oder Fondue oder… etwas, von dem jede Famile ihr ganz spezielles Geheimrezept hat und pflegt und über Generationen weiter gibt. Ich habe Spritzgebäck schon mit meiner Oma gebacken (übliche Aufteilung: sie hat gearbeitet, ich als Enkel genascht). In den letzten 30 Jahren hat meine Mutter mich jedes Jahr mit grossen Blechdosen voller Spritzgebäck versorgt – in den letzten Jahren unterstützt von ihrem Enkel.

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Kartoffel-Quark-Plinsen

Im Sauerland und vermutlich in Westfalen ganz allgemein versteht man unter „Plinsen“ flache vielleicht daumendicke in Butter gebratene Frikadellen/Bulletten-förmige Kartoffel-Quark-Dinger. Da mir wieder mal nichts rechtes einfallen wollte für das Abendessen/Z’Nacht, im Kühlschrank aber noch mehlig kochende Kartoffeln/Herdöpfu und ein paar Tomaten lagen, habe ich mich mal an diese Plinsen gewagt (zum ersten mal).

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Locarno und Ascona, Oktober 2017

Für genau eine Nacht hat es uns dieses Jahr gereicht: der jährliche Besuch in Ascona & Locarno – seit 1965 beinahe jedes Jahr. Ruth hat am Marathon teilgenommen, und ich habe meinen Wilhelm ausgeführt. Es gab Glacé auf der Piazza Grande und im Lungolago. Abends Carpaccio und Lasagne und Pollo al Cestello. Kurz war der Besuch, aber immerhin: Batterien aufladen, Erinnerungen auffrischen und sich wie immer versprechen, nächstes Jahr aber ganz bestimmt für länger zu kommen.

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Update zum Foto-Wettbewerb „Nachts im Naturparkt Gantrisch“: 2. Preis!

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Das prämierte Bild, mattiert aufgezogen und bei der Preisverleihung präsentiert – hier noch mit falschem Namen auf dem Schild 😉

Ich hatte ja hier bereits vom Fotowettbewerb „Nachts unterwegs im Naturpark Gantrisch“ berichtet und meine fünf eingereichten Bilder gezeigt. Am Mittwoch wurden dann die Gewinnerbilder vorgestellt und gekürt. Eines meiner Fotos – das mit dem Zug und dem beleuchteten Kirchturm im Hintergrund – wurde mit dem zweiten Preis in der Kategorie „Amateure“ prämiert. Mittlerweile sind die Siegerfotos auch in der Gantrischpost, auf der Website der Gantrischpost und auf der Website des Naturpark Gantrisch zu sehen:

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Die Spur des Truthahns

Mit der routinemässigen DNA Analyse menschlichen Erbguts wurden zahlreiche Türen aufgestossen, die von der Forensik über die Diagnose von Erbkrankheiten bis zur Stammbaumanalyse von Familien reichen. Insbesondere die Geschichte des Homo Sapiens, seiner entwicklungsgeschichtlichen Vorläufer, der Vettern und Cousinen, und ihre Ausbreitung von Afrika über den gesamten Globus können heute dank DNA-Analysen viel besser verstanden werden als zuvor.

Was aber, wenn aus kulturellen oder religiösen Gründen DNA-Proben nicht zur Verfügung stehen? Heimlich Hautschuppen und Haare einsammeln, unerlaubt alte Knochen beproben? Das ist für ethisch handelnde Forscher keine Option. Aber es gibt eine sehr einfache, eigentlich naheliegende und trotzdem vielleicht überraschende Alternative: man untersucht die DNA von Haustieren, die ihr Schicksal, ihre Geschichte und ihre Wanderungen mit den Menschen teilten. Zum Beispiel Truthühner (auch als Pute und in der Schweiz Trute bezeichnet).

TL;DNR: Im 13. Jahrhundert verschwanden die Anasazi aus der Gegend um Mesa Verde und Four Corners (Nevada, Utah, Arizona, New Mexico), die sie vorher viele Jahrhunderte lang geprägt hatten, und in der sie grosse Siedlungen aus Steinhäusern („Pueblos“, cliff wellings) errichtetet hatten. Angebliche Nachfahren behaupten, eine lange Dürreperiode habe die Anasazi zum Umzug an den südwestlich gelegenen Rio Grande gezwungen. Aus religiösen Motiven lehnen viele dieser potentiellen Nachfahren aber DNA-Untersuchungen ab und betrachten die Entnahme von Proben aus Knochenfunden um Four Coners als Entweihung ihrer vermeintlichen oder tatsächlichen Vorfahren. Allerdings führt die Mitochondrien-DNA-Analyse von Truthühner weiter: historische Haustierknochen aus der Four Corners Region zeigen grosse genetische Verwandschaft mit heutigen Puten am Northern Rio Grande.

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Wilhelm ersetzt Bonanza

Wie hier beschrieben, habe ich mir ja vor einigen Jahren den Jugendwunsch eines quietsch-orangen Fahrrads erfüllt, und es konsequenterweise auch Bonanza-Fahrrad genannt.

Das Teil hat sich gut bewährt. Zwischen 1800 km und zuletzt nur noch 1000 km im Jahr bin ich damit gefahren. Tolle Bremsen (nachdem Ruth die billigen China-Teile der Originalausstattung gegen Shimano XT ausgetauscht hatte), und eine tolle stufenlose Nuvinci360 Nabe, die es erlaubt, mit konstanter Trittfrequenz von der Ampel weg bis auf ca. 35 km/h zu beschleunigen. Allerdings war, trotz Tuning des hinteren Ritzels, mehr als 35 km/h nur drin, wenn man mit 85 oder mehr U/min strampeln wollte. Die Stromer eBikes fliegen geradezu an einem vorbei.

Im Frühling habe ich es verkauft und gegen ein Schindelhauer Wilhelm ausgetauscht. „Wilhelm ersetzt Bonanza“ weiterlesen

Einkaufen im Oktober 2017

Früher war alles besser, oder ich werde alt, oder beides.

Früher ging man in einen Laden, wurde begrüsst und gefragt, was man sucht. Zum Beispiel eine Jacke, für den Übergang, in Blau, halblang. Dann wurde man zu einer Ecke des Ladens geführt, in dem Jacken, halblang, blau, nicht zu kalt und nicht zu warm, in allen Grössen hingen. Man suchte sich drei Modelle aus, zog die mal eben kurz über, entschied sich, ging zur Kasse und war nach 15 Minuten wieder raus aus dem Laden.

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