Endlich mal wieder ein heller Komet am Himmel – so hell, dass man ihn leicht mit blossem Auge sehen kann. Und ab Juli sogar zirkumpolar (das heisst, er steht im Norden und geht nie unter), wenn auch nah am Horizont (Dunst, Streulicht…).
Eine gute Beobachtungsmöglichkeit sollte mit dem Beginn unserer Sommerferien zusammenfallen, um den 17./18. Juli 2020. Der Plan war, den zweiten Dienstteil (Bus fahren) von einer Kollegin übernehmen zu lassen (merci nochmal, E…!), schon freitags nachmittags statt am frühen Samstag Morgen loszufahren und am Grimselpass, mit perfektem Blick nach Norden, oberhalb des gröbsten Dunsts und weit ab vom Streulicht der Städte die Nacht zu verbringen und den Kometen zu beobachten und zu fotografieren.
Das sah dann leider so aus:
Weiter im Süden, am Nordende des Gardasees, wo wir die nächsten Tage verbringen würden, ist es wohl hoffnungslos. Schliesslich ist der Blick nach Norden von den Alpen verwehrt! Oder?
Die App „Peakfinder“ erlaubt es, einen Ort auf der Karte auszusuchen und sich dann den Horizont rundum mit beschrifteten Bergnamen anzeigen zu lassen. In Torbole bei Riva am Gardasee, wo wir unser Elmobil abgestellt hatten, sieht es so aus:
Würde uns da nicht der Mote Brione, dieser markante sichelförmige Berg, genau die Sicht versperren? Peakfinder sagt dazu:
Sobald es dunkel war, schnell vom Campingplatz zum Strand Richtung Nordwesten geguckt, und… boah.
Rosetta und MUPUS
Wieso finde ich Kometen so spannend: ich habe von 1995 bis 2002 als Projektmanager für eine Thermalsonde auf dem Rosetta Lander Philae der ESA gearbeitet. Das Ding ist 2014 auf einem Kometen gelandet… näheres findest du hier: